Frauen! Künstlerinnen!

Spurensuche am Internationalen Frauentag

Paula Modersohn-Becker: Mädchenbildnis (Ausschnitt), 1905.


Wie viele Künstlerinnen kennt ihr? Habt Lieblings-Kunstwerke von ihnen? Seid neugierig in ihren Lebensweg eingetaucht? Als ich gestern darüber nachdachte, welche Künstlerinnen ich kenne, tauchten ganz viele Männer auf, doch nur wenige Frauen. Das muss sich ändern! 

 

Camille Claudel: La Vague, 1897 - 1903.

Kunstwerke zeigen, wie jemand die Welt sieht, wie sie sie empfindet, welche Visionen sie von vielen Seiten des Lebens hat. Über die Gemälde, die Skulpturen, Zeichnungen oder Skizzen können wir in Beziehung zu früheren Zeiten treten - uns in die damalige Lebenswelt der Frauen hineinversetzen. 

 

Camille Claudel - eine hochtalentierte Künstlerin. Ihre Familie ließ sie in eine geschlossene Anstalt bringen, weil ihre Art zu leben gegen die damaligen Sitten verstieß.

Dabei ist für Mädchen und Frauen besonders wichtig, welche Rollen ihre Zeit ihnen bereithält. Passt einer der Lebenswege zu dem eigenen? Ganz viele Künstlerinnen haben sich gegen die engen Vorstellungen, wie eine Frau denn zu sein habe, aufgelehnt. Ihr Protest, ihre Suche nach Wegen, die sie gehen wollen - und nicht nur sollen -  kann uns Vorbild sein für den eigenen Weg. 

 

Paula Modersohn-Becker: Selbstbildnis mit blauen Iris.


"Und nun weiß ich gar nicht wie ich mich unterschreiben soll. Ich bin nicht Modersohn und ich bin auch nicht mehr Paula Becker, Ich bin Ich, und hoffe es immer mehr zu werden." Paula Modersohn-Becker am 17.2.1906 an Rainer Maria Rilke

 

Paula in 'echt'. Was für ein offener Blick!

Paula Modersohn-Becker ist eine meiner Lieblings-Künstlerinnen. Sie betrat oft Neuland, folgte ihrer inneren Stimme und fand ihre eigene 'Handschrift' für ihre Kunst. In ihrem kurzen Leben - sie wurde nur 32 Jahre und starb, wie damals viele Frauen, kurz nach der Geburt ihrer Tochter - schuf sie über 700 Kunstwerke. Sie ist die erste Künstlerin, die ein eigenes Museum erhielt. Dieses ist in Bremen in der wunderschönen  Böttcherstraße. 


Ausstellung in Bremen (Plakat).

 

Daher gibt es heute keine Anleitung für eine Technik, sondern die Anregung, doch einmal bewusst auf die Suche nach Künstlerinnen zu gehen. Werft die Suchmaschinen an! Seid neugierig auf die Kunstwerke, die Zeit, in der sie entstanden sind und auf die Umstände, unter denen die Frauen Kunst gestaltet haben! Und: Sucht  euren eigenen Ausdruck in euren Kunstwerken!


Dora Carrington: Ein Portrait von Julia Strachey, 1925.

 

Für eure Suche nach den Künstlerinnen habe ich ein paar Vorschläge - auf geht's:

Hilma af Klint, Gabriele Münter, Sonia Delaunay, Frida Kahlo, Tamara de Lempicka, Artemisia Gentileschi, Angelika Kauffmann, Georgia O'Keeffe, Dora Carrington, Vanessa Stephens, Gisèle Freund, Marianne Breslauer, Lee Miller, Dora Maar, Gunta Stölzl, Elisabeth Vigèe Le Brun

Weitere Künstlerinnen aus allen Jahrhunderten findet ihr hier. Wenn ihr doch etwas malen wollt - wie wäre es mit einem Portrait einer Frau oder eines Mädchens aus eurer Familie? :-)


Meine Ur-Großmutter, die ich mit 15 nach einem Foto gezeichnet habe.

 

Vanessa schickt Fotos aus dem Atelier der Winsener Bildhauerin Iris Rousseau - herzlichen Dank dafür! Ihre Eindrücke von ihren Besuchen: "Iris Rousseau ist eine bekannte Bildhauerin, die ich persönlich kenne. Ihre wundervollen Werke sind international anerkannt. Das Markenzeichen der begabten Bildhauerin sind Frauenakte. Bei Iris Rousseau herrscht daheim eine natürliche Atmosphäre und ihre Kreativität ist sehr bewundernswert. Jedesmal, wenn ich in ihren Atelier bin, überzeuge ich mich von der Kreativität und Zielstrebigkeit der Bildhauerin."

 

Foto von Vanessa.


Foto von Vanessa.

 
Foto von Vanessa.

Kommentare

Beliebte Posts